Acht kämpfende Judo-Tiger

Am 26.03.2017 nahm der Red-Tiger-Club mit 8 Judoka bei der offenen Stadtmeisterschaft in Meerbusch teil. Obwohl alle bereits erste Turniererfahrungen hatten, war ihnen die Anspannung doch anzumerken. Der Wettkampf ist halt doch was Anderes als Training: Es geht deutlich rauer zu und die Gegner wollen unbedingt gewinnen!

 

Faire Sportler

Für die Altersklasse U9 startete ziemlich plötzlich während des Listenaushangs bereits Luis Alban -Ollet, blieb aber trotz der Aufregung um ihn herum cool und besiegte seinen Gegner mit einem kräftigen Wurf: Ippon! Im zweiten Kampf unterlag er leider, konnte sich aber den zweiten Platz sichern.

Nicht so gut lief es für Amadou Balde, der sich in seinem ersten Kampf durch einen Haltegriff sehr weh tat. Er wollte daraufhin nicht weiterkämpfen, was wir natürlich respektierten. Als fairer Sportler ging er bei seinem nächsten Kampf zur Matte und signalisierte dem Schiedsrichter, dass er nicht mehr kämpfen würde. Der Gang fiel ihm sichtlich schwer, aber er zeigte damit dem Schiedsrichter und seinem Gegner Respekt, weshalb wir richtig stolz auf ihn sind. Amadou belegte den 3. Platz.

Levin Hapfelmeier konnte in seinem ersten Kampf siegen, auch wenn er zunächst etwas verhalten war. Im zweiten Kampf handelte er sich ein Shido durch gestreckte Arme ein, der Kampf war aber sehr ausgeglichen. Den dritten Kampf konnte er wieder siegreich bestreiten und gewann so trotz einer Niederlage schließlich doch noch den ersten Platz!

 

Judowerte sind gelebte Werte

Für die U12 startete als erstes Yumi Matamaru im K.-O.-System. Ihre Gruppe war mit starken Kämpferinnen besetzt, aber Yumi ging entschlossen und kraftvoll vor und konnte ihre ersten beiden Gegnerinnen bezwingen. Im Kampf um den Einzug ins Finale unterlag sie und wurde während des Haltegriffes mit dem Kragen gewürgt. Dies geschah durch ihre Gegnerin nicht absichtlich und leider hat der Kampfrichter es nicht bemerkt. Sie war daraufhin doch deutlich geschockt. Im Kampf um Platz 3 war sie immer noch sehr dadurch beeindruckt, ging aber tapfer in den Kampf, verlor jedoch und war damit trotz toller Leistung ausgeschieden.

Kazuya Matamaru wurde versehentlich in eine höhere Gewichtsklasse eingruppiert. Da beide Gruppen extrem voll waren, die Kämpfe bereits begonnen hatten und eine Umgruppierung schwierig war, sollte Kazuya nach Absprache in der höheren Klasse starten. Nachdem er bereits den ersten Kampf verloren hatte und durch die hektische Aufregung drumherum ärgerte er sich sehr und sah nicht ein, warum er in der höheren Klasse weiterkämpfen sollte. Den nächsten Kampf beendete er daher kampflos und war ebenfalls aus dem Turnier ausgeschieden. Der für die Turnierleitung zuständige Kreisjugendleiter Michael Jobs entschuldigte sich später persönlich bei Kazuya für den entstandenen Fehler. Judowerte sind halt gelebte Werte!

Abhinav Sukla, ebenfalls männliche U12, zeigte in der ersten Runde einen entschlossenen Kampf, wurde aber aus einer Vorwärtsbewegung gekontert und musste sich am Ende mit einer Wertung gegen sich geschlagen geben. Der zweite Kampf war ausgeglichen, keiner der beiden schenkte sich etwas und leider konnte Abhinav einen guten Wurf erst ansetzen, als die Zeit bereits beendet war. Es war eine Sache von Sekunden! Der Schiedsrichterentscheid wurde dann leider gegen ihn bestimmt und auch Abhinav war damit aus dem Turnier ausgeschieden.

Akash Singh hatte fünf Teilnehmer in seiner Gruppe und musste vier Kämpfe absolvieren. Er ging etwas verhalten auf die Matte und wurde von seinem ersten Gegner überrascht, der mit deutlich mehr Erfahrung und Selbstsicherheit den Kampf vorzeitig beendete. Doch Akash ließ sich davon nicht beeindrucken und ging in den nächsten Kampf. Der nächste Gegner war technisch überlegen und konterte einen gut angesetzten Osoto gari von Akash. Weiter ging es! Kampf drei war ausgeglichen und Akash versuchte mehrere Wurfansätze, konnte sich aber noch nicht durchsetzen. Dann wurde er wieder gekontert und musste sich auch in diesem Kampf geschlagen geben. Im letzten Kampf verlor Akash leider erneut wegen eines Konters und belegte den fünften Platz. Sehr positiv fiel auf, dass er sich in keinster Weise irritieren ließ und einfach Kampf um Kampf fortsetzte.

 

Füreinander, Miteinander

In der U15 startete Pauline Ollet Giralt und hätte kampflos gewonnen. Durch Absprache mit der Kämpferin in der nächstniedrigeren Klasse ermöglichte die Turnierleitung ihr dennoch einen Kampf, den sie in gewohnter Manier zügig und entschlossen gewann. So konnte sie sich den ersten Platz erkämpfen. Während des gesamten Turniers unterstützte Pauline ihre Vereinskameraden auf und neben der Matte, so dass wir mit ihr noch eine weitere Betreuerin hatten! Klasse, Pauline!

Im Großen und Ganzen ist das Turnier als Erfolg zu werten: Auch, wenn nicht viele Medaillen herauskamen, so habe ich doch das Gefühl, dass alle Teilnehmer wertvolle Erfahrungen gewinnen und eine Entwicklung und Reifung ihrer Persönlichkeit vollziehen konnten. Und das ist doch auch Gold wert!

Vielen Dank an alle Teilnehmer und Eltern.

 

von Heiko Matamaru