Daniel Kalemba hat vom 03.07.2017 bis zum 14.07.2017 erfolgreich sein Schülerpraktium im Red-Tiger-Club absolviert. Hier konnte er reinschnuppern, wie eine Kampfsportschule im groben Funktioniert. Von der Trainertätigkeit bis zu der organisatorischen Arbeit hat er in allen Bereichen sich kurz einen Einblick verschafft. Hier ein Auszug aus seinem Praktikumsbericht, wo er seine Erfahrungen teilt:

Meine Praktikumszeit habe ich im Red-Tiger-Club e.V. als Trainerassistent verbracht. Im Red-Tiger-Club e.V. werden zahlreiche Kampfsportarten angeboten. Anfangend mit Fitness, kann man Judo, Kung-Fu, Tai Ji / Qi Gong, Luta Livre, Krav Manga, Kickthaiboxen oder MMA trainieren. Zusätzlich werden die Kurse in Altersgruppen eingeteilt. Diese Kurse werden von erfahrenen und professionellen Trainer geleitet und unterstützt. Einen dieser Trainer und gleichzeitig Leiter der Sportschule, Alexander Fuchs, habe ich persönlich kennengelernt und mit ihm meine zweiwöchige Praktikumszeit verbracht. Diese habe ich in drei von den obengenannten Bereichen absolviert: Judo, Kung-Fu und Tai Ji / Qi Gong

In der Praktikumszeit habe ich die Aufgabe des Trainerassistenten übernommen und erfüllt. Dabei habe ich meistens die Aufgabe übernommen, ein Trainingspartner für die Schüler zu sein, mit ihnen zu trainieren und ihnen zu helfen, ihre Techniken besser und richtiger auszuführen, z.B: Würfe im Judo. Da ich aber selbst von Judo wenig weiß, konnte ich dadurch sehr viele neue Sachen lernen. Außerdem konnte ich noch lernen, wie man z.B. ein Kindertraining interessant gestalten kann, so dass die Kinder keine Langweile beim Training haben – was ich ehrlich gesagt, bis jetzt nicht geschafft habe. Im Allgemeinen habe ich eine bessere Gestaltung des Trainings kennengelernt. Somit kann ich zustimmen, dass sich mein Wunsch an das Praktikum erfüllt hat. Mein Interesse daran, etwas Neues zu lernen, blieb vom Anfang des Praktikums bis zum seinem Ende groß, da ich neue Möglichkeiten, das Training besser zu machen, kennengelernt habe.

Da ich bereits einen Meistergrad im Kampfsport habe und selbst eine Gruppe trainiere, konnte ich meine Kenntnisse und Stärken übertragen und nutzen. Meine zweijährige Erfahrung als Trainer hat sich aber während des Praktikums, bzw. in Judo, nicht ausgezahlt, da ich in einer anderen Kampfsportart ausgebildet bin. Natürlich konnte ich manche Sachen, die ich gelernt habe, nutzen, allerdings fühlte ich mich bei einigen der Aufgaben und Techniken zwar nicht überfordert, aber ich konnte sie schlecht ausführen. Als Beispiel kann ich die Würfe nennen: Ich habe nie Würfe geübt und als ich sie machen sollte, war es mir neu und es war schwer, sie auszuführen. Letztendlich beherrschte ich auch am letzten Tag meines Praktikums einige der Techniken immer noch nicht richtig.

Kung-Fu kommt mir viel einfacher vor als Judo. Viele der Techniken waren zwar vergleichbar, aber die Formen sind anders und das bereitete mir Schwierigkeiten. Fast jede Kampfkunst besitzt Formen – eine Sequenz von Techniken, die in einer Form zusammengebracht werden. Die Formen im Kung-Fu konnte ich mir nur schlecht merken und nur befriedigend ausführen, jedenfalls nach meiner Einschätzung.

Einen Gegenpol zu Kung-Fu und Judo bietet Tai Ji und Qi Gong, die sich auf Entspannung, Konzentration und Meditation konzentrieren.

Tai Ji war mir auch etwas Neues. Das Wechselspiel zwischen nachgeben und drücken, sowie harten und weichen Bewegungen, kam mir zuerst schwer vor. Mit der Zeit konnte ich aber meine harte Bewegungen darauf einstellen, die entsprechenden Techniken im Tai Ji mehr oder weniger richtig zu machen. Nach wie vor ist für mich diese Kampfkunst schwer auszuführen.

Qi Gong ist chinesische Meditation und setzt den Focus auf Konzentration, Atem und Bewegung. Es geht darum, dass durch die Atem- und Bewegungsübungen die Muskeln und Sehnen gedehnt werden, die Faszien repariert und entkalkt und der Körper entspannt. Durch den besseren Transport der Körperflüssigkeiten in den Faszien ist ein besserer Energiedurchfluss möglich. Das sorgt dafür, dass eine bessere Regeneration und schnellere Kraftübertragung stattfindet. Anders gesagt, Qi Gong konzentriert sich auf das Prinzip von Yin und Yang, die Harmonie der Gegensätze. In fließenden Bewegungen konzentriert man sich auf die Atmung, während Meditation das Ziel verfolgt, den Menschen dazu zu bringen, sich auf eine Sache / einen Gedanken zu konzentrieren und alles andere zu vergessen. Meditation entspricht sehr altem Streben nach Vervollkommnung und der Erleuchtung. Beide sind heute vor allem Entspannungsverfahren und helfen, wenn man unter Stress leidet.

Ich kann mit gut vorstellen, später in dem Bereich Kampfsport beruflich tätig zu sein, allerdings möchte ich nur ungern eine eigene Sportschule eröffnen. Ob ich damit Erfolg habe würde, ist mir zu unsicher. Ich kann mir auch schlecht vorstellen, eine Schule zu leiten. Ich würde mich lieber von einer professionellen Schule, wie Red-Tiger-Club anstellen lassen. Ein erfolgreicher Trainer zu sein, und somit eine bekannte Schule zu haben, ist ein langer und schwieriger Prozess, da Kampfsport, zumindest aus meiner Erfahrung, auf viele zuerst abstoßend wirkt. Es gibt sehr viele Menschen, die anfangen zu trainieren, aber bald wieder aufhören, weil es zu schwer oder zu langweilig wird. Natürlich muss man sich beim Kampfsport darauf einstellen, dass man nicht sofort nach dem ersten Tag oder Monat viel besser wird. Es mag sein, dass man das Gleiche immer und wieder wiederholt und es irgendwann langweilig wird, aber nur so meistert man sich selbst. Der Weg zur Perfektion ist lang und schwer, aber wer will, schafft es auch.

Ich habe während der Praktikumszeit eine Palette an zahlreichen neuen Techniken und Sachen gelernt, die ich mit Sicherheit anwenden werde. Ich möchte mit den von mir neu gelernten Sachen ein effizientes und gleichzeitig spaßhaftes Training gestalten, wenn ich Kinder und Jugendliche trainiere. Mit Sicherheit werde ich auch manche Sachen nicht mehr machen, die ich bis jetzt als sinnvoll empfunden habe, die aber letztendlich nicht gut sind. Was ich aber am meisten will, ist, mich selbst nicht nur als Trainer, sondern auch als Schüler zu verbessern und mich selbst zu entwickeln.

Daniel Kalemba